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- fucal
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Re: Buchecke
manchmal ist es erleichternd zu sehen, dass es auch andere Leute gibt, die so denken. Wenn ich das in Anwesenheit von ner großen menge auf der Buchmesse äußer, kriege ich immer böse Blicke zugeworfen XD
- dieses Feature ist demnächst verfügbar - toi toi toi
- viper
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Re: Buchecke
Also auf meinem E-Reader, den ich mir gekauft habe, habe ich die letzten Tage mal etwas 'zugeschlagen'
Jules Verne - In 80 Tagen um die Welt - Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer - Reise nach dem Mittelpunkt der Erde
Arthur Conan Doyle - Sherlock Holmes: Der Hund von Baskervilles - Sherlock Holmes: Späte Rache - Sherlock Holmes: Das Zeichen der Vier
Ich bin seit Kindheit an Fan von dieser beiden Autoren. Nun kann ich mir die Bücher (die oben genannten alle für 0,00€ auf meinem Kindle) zulegen und in Ruhe lesen.
Außerdem habe ich mir noch: - Alice im Wunderland (Original) - Der Graf von Monte Christo
gekauft, ebenfalls für 0,00€ Für Lesestoff ist nun gesorgt :)
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!
- shinsengumi
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Re: Buchecke
Es gibt nichts Entspannenderes an Wintertagen, als sich faul aufs Bett oder in die Badewanne zu legen und einen Bryson zu lesen. Ich liebe diesen Schrifsteller einfach. Er kann so herrlich kurzweilig und zugleich auch informativ schreiben und steckt voller gut gesetzter ironischer Pointen.
Nach seiner Shakespeare-Abhandlung habe ich mich jetzt durch "Straßen der Erinnerung - Reisen durch das vergessene Amerika" gelesen. Der Reisebericht ist zwar schon recht alt, aus dem Jahr 1987, aber an Aktualität hat er nichts verloren. Der American Way of Life, das amerikanische Verständnis für ein gutes Leben, hat sich seitdem nicht gewandelt. Ebenso wenig die Marotten der fast schon einsiedlerisch lebenden Farmleute, der unbeugsame Patriotismus der Südstaatler, der anhaltende Rassissmus gegenüber Schwarzen wie Indianern. Bryson wandelt zwischen Vorzeige-Kleinstädten und heruntergekommenen Slums, schildert Straßenbilder und Alltagssituationen, wie man sie nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten erleben kann. Vieles lässt einfach nur lauthals loslachen, aber stimmt im Nachhinein auch irgendwie nachdenklich. So ganz nebenbei erfährt man noch, wie die Amerikaner mit ihrer eigenen kurzen Geschichte umgehen, Originale verfälschen und ehemalige Schauplätze wichtiger Ereignisse in Shoppingmeilen, Burger King-Parkplätze oder ein kleinformatiges Disneyland verwandeln, in dem immer die Kasse klingelt.
Mir liegen noch zwei aktuellere Bände über Brysons Erkundung wie Reflektion amerikanischer Kultur vor. Leider auch "Picknick mit Bären" und "Frühstück mit Kängurus". Da wird die Wahl schwer fallen. ^.^
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Re: Buchecke
Ferienzeit ist Lesezeit. Hier die letzten Bücher, die durch meine Finger gegangen sind:
Firmin – Ein Rattenleben (Sam Savage): Firmin ist eine ganz besondere Ratte. Geboren zwischen zernagten Buchseiten, kann er zuerst nicht genug davon bekommen, seitenweise Bücher zu verschlingen, und zwar wortwörtlich. Mit der Zeit interessiert ihn aber auch der Inhalt und Firmin beginnt sich mehr und mehr in der literarischen Welt der Menschen zu verlieren. Sehr bald entdeckt er, dass seine Geburtsstätte der Keller einer Buchhandlung ist. Seine Liebe zu Büchern treibt ihn auch zu einer bewundernden Liebe gegenüber dem Buchhändler, den Firmin Tag für Tag beobachtet und davon träumt, wie schön es wäre, könnte er doch nur reden und seine Leidenschaft mit Gleichgesinnten teilen. Leider ist der Stadtteil von Boston, in dem der Buchladen liegt, für einen kollektiven Abriss vorgesehen. Immer mehr Leute ziehen weg, Geschäfte machen dicht, Baumaschinen rücken an. Für Firmin beginnt die Apokalypse… Als ich mit dem Lesen begann, entdeckte ich ein paar Ähnlichkeiten zu Walter Moers „Stadt der träumenden Bücher“, aber die verflogen schnell und die relativ gut begonnene Geschichte verlor sich zunehmend in skurrilen Denkstrukturen einer unverstandenen, mehr und mehr zum Selbstmitleid neigenden Wanderratte, die die Nächte am liebsten in Pornokinos verbringt. Die Hoffnung, der Charme könnte zum Ende des Buchs hin wieder aufflammen, blieb unerfüllt. Die gesamten letzten 100 Seiten sind ohnehin die unbefriedigensten und schwächsten des Buches. Es handelt sich um das Erstlingswerk des Autors – und man merkt es. Wieso man sich die Mühe gemacht hat, das Buch ins Deutsche zu übersetzen, sei mal dahingestellt. Ansprechend fand ich die Aufmachung des Buches, das mit leicht unterschiedlich großen / versetzt gebundenen Seiten ausgestattet ist und den Eindruck eines rohen Skrips vermittelt – oder die „Ordnung“ einer belesenen Ratte. Hierfür ein Gnadenpunkt, ansonsten wirklich nur bei akuter Langeweile und Mangel an anderem Lesestoff zu empfehlen.
DinoPark und Vergessene Welt (Michael Crichton): Nachdem im Sommer „Jurassic World“ in die Kinos kam, beschloss ich, die beiden Ausgangsromane erneut zu lesen. Zuletzt hatte ich sie als Kind / junger Teenanger in den Händen. Zum einen fiel mir beim Lesen schnell positiv auf, dass der Schreibstil sich auch noch heute flüssig anfühlt. Die Kapiteleinteilung ist wunderbar. Die vielen Szenensprünge mit Absätzen bieten gute Möglichkeiten für Lesepausen. Kaum eine Seite fällt im geschlossenen Blocksatz auf. Es sind Bücher, in denen es sich einfach nur herrlich leicht fällt, sich zu orientieren. Eigentlich braucht man nicht mal ein Lesezeichen, um die Stelle wieder zu finden, an der man am Vorabend mit dem Lesen aufgehört hat. Die Story überzeugt auch noch nach annähernd 25 Jahren. Es muss dazu gesagt werden, dass die Geschichte in den Büchern stellenweise ganz anders verläuft als in der Filmfassung. So ist es in „Vergessene Welt“ nicht Hammond, der ein Forschungsteam auf die Isla Sorna schickt, um dort das Ökosystem zu sichten und zu bewahren, da Leute seiner eigenen Firma an die Dinos ranwollen, um einen Park in San Diego zu eröffnen. Nein, Hammond ist in der Roman-Timeline bereits im ersten Band verstorben, bzw. aufgefuttert worden. Im Roman „Vergessene Welt“ ist es Dodgson der Konkurrenzfirma Biosyn der Auslöser – wir erinnern uns: Er war der skrupellose Möchtegern-Embryo-Klauer aus Teil 1, der Nedry die Rasierschaumflasche mit eingebauter Kühlung für die Embryos übergab. Im Film fand dies in einem spanischen Imbiss oder Café unter freiem Himmel statt. Jener Dodgson ist in „Vergessene Welt“ dem wohlhabenden Paläontologen Levine auf der Spur, der davon überzeugt ist, dass prähistorische Tiere in Costa Rica überlebt haben könnten. Levine holt sich den Mathematiker Ian Malcolm als helfende Unterstützung mit an Bord seines Forschungsprojektes und früher oder später stoßen sie über klare Hinweise auf Anlage B der InGen Cooperation. Auf der Isla Sorna finden sie die wahre Geburts- und Klonstätte der DinoPark / Jurassic Park-Saurier und stolpern über bedeutende Denk- und Strukturfehler der damaligen Wissenschaftler unter John Hammond, die eine mysteriöse Krankheit bei den geklonten Dinosauriern zur Folge hat. Die Bücher sind – natürlich – viel detailreicher als die Filme und „Vergessene Welt“ unterscheidet sich sehr von seiner Filmfassung! Viele Kritiker sagen, es wäre klüger gewesen, sich bei der Verfilmung an das Buch zu halten. Zu Recht. Action hätte auch das Buch in Hülle und Fülle geboten, allerdings hatte man es dort nicht nötig… - Malcolm eine Tochter anzuhängen (laut Film sind es sogar mehrere von unterschiedlichen Frauen; im Buch hat er Probleme mit wirklichen Bindungen und Sarah Harding hatte zwar mal in der Vergangenheit was mit ihm, aber von Dauer war das nicht) - Im Buch spielen zwei Kinder eine Rolle: Assistenten von Levine, die sich heimlich mit in den Caravan schmuggeln, um bei der Forschungsreise dabei sein zu können; wieder entpuppen sich die Kinder als jene, die bei Computerfragen die rettenden Helfer sind - Der Anlage B / der eigentlichen Hintergrundgeschichte wird im Buch wesentlich mehr Bedeutung eingeräumt, während man im Film lieber auf Dinojagd geht, statt die fabrikähnlichen Produktionshallen der Wissenschaftler zu zeigen - Im Buch gibt es keine Rettungsaktion gefangener ausgewachsener Saurier aus Käfigen und erst recht kein nach San Diego entkommender wütender Rex, der aus Swimmingpools säuft und Kettenhunde auf seine eigene Art von ihren Hundehütten loseist; im Buch beschränkt sich Dodgson mit seinen Helfern auf den gezielten Eierklau aus aufgestöberten Dinonestern, was aber natürlich auch nach hinten losgeht - Die eigentliche Hauptfigur des Richard Levine wurde aus dem Film komplett gestrichen; aufgrund seines skurrilen Charakters mehr als bedauerlich
Fazit: Wer die Filme liebt, wird die Bücher noch sehr viel mehr lieben. Abgesehen davon sind die Romane nach wie vor von großer aktueller Relevanz auf den Gebieten der Gentechnik vs. Ethik. Crichton bemängelt in seinem Vorwort zu „DinoPark“ die fehlenden Kontrollen im Bereich der Biotechnologie und dass im modernen Wandel der Wissenschaft das „es ist möglich“ längst vor dem „sollten wir es denn auch wirklich tun?“ steht. Dabei spricht er auch die Nahrungsmittelindustrie und die bestehenden Risiken für den Endverbraucher – also uns – an. Die Auszeichnung „Klassiker“ haben sich beide Bücher meines Erachtens verdient. Auch nach zwanzig Jahren konnten sie mich noch fesseln und überzeugen und ich würde sie in die Reihen der großen Utopie-Romane wie „Schöne neue Welt“ und „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ einordnen, statt sie bloß in die Kategorie „Unterhaltungs-Horror“ zu stopfen. Von den Verfilmungen her verdient dieses Prädikat leider nur der erste Teil. Auch wenn mir auch „Jurassic World“ sehr gut gefallen hat, so lebt dieser Film ganz klar von seinen eindeutigen Bezügen auf Teil 1 und weckt Nostalgiecharakter, womit er sich seinen Bonus verdient hat.
Timeline (Michael Crichton): Und noch mehr Crichton. Man muss es dem Mann zugestehen, er war vielseitig interessiert und ein großer Visionär. Nachdem er sich bei „DinoPark“ und „Congo“ mehr der Biologie gewidmet hat, wagt er sich in „Timeline“ an die Quantenphysik heran. Robert Doniger, Präsident der Firma ITC, hat mit seinen Wissenschaftlern heimlich eine Maschine entwickelt, die es ermöglicht, in andere Zeiten zu springen. Interessant ist der Aspekt, dass die Zeit als etwas Unabänderliches hingestellt wird und der Reisende sich gar nicht in ihr bewegt, sondern lediglich im Raum, der eine Symbiose von Parallelwelten geschaffen hat. Wie immer bei bahnbrechender neuer Technologie kommt es zu Zwischen- und Unfällen, die das Projekt in eine Katastrophe stürzen. Mal wieder wird dem Menschen vor Augen geführt, dass es Grenzen gibt und dass er kein Gott ist, dass er sich nicht alles Wissen wirklich zueigen und nicht aus jeder Technologie etwas Gutes schaffen kann. Im Zuge des Projekts verschlägt es Professor Johnston in eine mittelalterliche Siedlung am französischen Fluss Dordogne. Bei Erforschungen der Schloss- und Klosterruinen in der Jetzt-Zeit entdecken Historiker einen modernen Hilferuf auf alten Pergamentbögen, dazu Reste einer geschliffenen Brille, wie es sie im 14. Jahrhundert gar nicht gegeben haben kann. Eine Brille, wie der Professor sie trug. Die Verwirrung ist groß, denn zu allem Überfluss ist der Professor verschwunden… Natürlich kann das alles zu nichts anderem führen, als dass Doniger den kleinen Historikertrupp mithilfe seiner Technologie ins 14. Jahrhundert zurückversetzt. Marek, Chris und Kate haben 38 Stunden Zeit, den Professor zu finden und sich in die Gegenwart zurückzubringen. Kaum sind sie im Mittelalter angekommen, müssen sie feststellen, dass es ganz anders ist, als man sich im Allgemeinen vorstellt. Nicht schmutzig und grau – dafür aber umso brutaler als befürchtet, mit strengen gesellschaftlichen Regeln behaftet, über die die drei „Zeitreisenden“ immer wieder stolpern. Dummerweise findet eine Explosion im Transitraum von ITC statt, die alle dortigen Maschinen zerstört. Die Zeit rennt – wird es für die drei Historiker und den Professor überhaupt einen Weg zurück in ihre Welt geben?
Neben zahlreichen wissenschaftlichen Graphiken, wie wir sie schon aus „DinoPark“ kennen, sind diesem Roman einige Skizzen und Zeichnungen des mittelalterlichen Geländes beigefügt, in dem sich Marek, Chris und Kate bewegen. Crichton baut seine Romane stets nach dem typischen Schema auf: Einleitung mit mysteriösen Vorfällen, Schilderungen der Wissenschaftszweige, Erklärung der mysteriösen Vorfälle, atemberaubende Technologie vorgestellt und schließlich im Einsatz… mit der darauf folgenden großen Katastrophe, die aus einem sorgfältigen Plan ein heilloses Durcheinander aus Unbestimmbarkeiten macht. Wieder haben wir es mit einem reichen Mann zu tun, der zu viel Visionen wie unerschütterliches Vertrauen in seine Sicherheit hat, während er Gott spielt. Wieder haben wir eine Handvoll Wissenschaftler, die eher unfreiwillig als „Tester“ in das Projekt purzeln und die Suppe auslöffeln müssen, die der „keine Kosten scheuende“ Träumer verbockt hat. Aber dieses Prinzip funktioniert. Man liest auch heraus, dass sich Crichton sehr mit der Thematik beschäftigt hat, von mittelalterlicher Architektur bis Küche. Aber obwohl uns das 14. Jahrhundert viel näher ist als die Kreidezeit, aus der Crichton den T-Rex geholt hat, um ihn auf Landcruiser samt Insassen zu hetzen, so ist es doch viel schwerer zu erklären. Das bemerkt man beim Lesen, wenn sich Crichton (oder der Übersetzer) in Schachtelsätze verstrickt, die bei der Beschreibung einer Gewölbedecke, auf der eine der Figuren gerade vor ihren Verfolgern flüchtet, zustande kommen (ja, ich weiß, das eben war auch ein Schachtelsatz, *lol*). Viele Begriffe sind für unsere Ohren veraltet, viele Konstruktionen sind uns nicht mehr vertraut und bedürfen genauerer Umschreibung. Und die entpuppt sich manchmal als etwas ermüdend. Hier sehe ich auch den Schwachpunkt im Vergleich mit „DinoPark“. Dennoch war das Buch eine spannende und unterhaltsame Lektüre, die – wenn auch Hollywood-Vorlage – kein alzu amerikanisch-verkitschtes Bild auf das europäische Mittelalter wirft. Der Roman wurde – wie so ziemlich alle Crichton-Werke – verfilmt, allerdings habe ich den Film nicht gesehen, der laut Amazon-Rezessionen gegenüber dem Buch unsäglich verliert. Wenn dies in einer Weise geschehen ist wie bei „Vergessene Welt“, so habe ich es auch nicht wirklich eilig, den Streifen zu sehen. Lieber erst mal zum nächsten Buch greifen… ;-)
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Re: Buchecke
Zuletzt gelesen:
- "Der Ruf des Kuckucks" von Robert Galbraith alias J.K. Rowling (1 von 5 Sternen, zäh wie Kaugummi, voll unnützer Details, hab's nach dem ersten Drittel weglegen müssen, es war nicht auszuhalten; dabei hab ich "Harry Potter" wirklich sehr gemocht) - "Blitz & Donner" von Lauren Redniss (5 von 5 Sternen, außergewöhnliche Aufmachung und sehr informativ) - "Elchscheiße" von Lars Simon (1 von 5 Sternen, nicht empfehlenswert, kratzt an der Grenze mit Namen "Niveaulos") - "Die geheim gehaltene Geschichte Deutschlands" von Frank Fabia (3 von 5 Sternen; nicht gar so geheim, Autor neigt zu erhobenem Zeigefinger - aber gute Zusammenfassung gesamtdeutscher Geschichte)
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Re: Buchecke
Ein Buch an einem Tag... das hatte ich seit dem letzten Potter nicht mehr. Und ja, es war ein neuer Potter, genauer gesagt das Script zu "Harry Potter and the cursed Child". Ich verbleibe mit gemischten Gefühlen, was die Rahmenhandlung angeht... die ist sehr konfus und... hm, ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Aber ich liebe Scorpius Malfoy. Eine geniale neue Figur, den man vom ersten Satz an mögen muss. Er hat alle Sympathiepunkte abgestaubt. Auch schön, noch mal Snape zu lesen, wenn es auch etwas zu heroisch-kitschig geworden ist. Na ja, er hat's verdient, auch wenn Humor und Lächeln an ihm... erst mal skurril sind. Weiter positiv ist mir Draco aufgefallen. Und joah, Albus ist auch in Ordnung. Der Rest... ja, daran hapert es. Ein 40jähriger Ron, der sich nach wie vor wie ein 14jähriger Schwachkopf verhält, eine fahrlässige Hermine und ein wehleidiger "Ich bin ein schlechter Vater"-Harry nerven irgendwie... Ginny ist präsenter und offenbar die Einzige, die ihren Kopf in dem Chaos eingeschaltet hat, das wäre normalerweise Hermines Rolle gewesen. Alles etwas verdreht und "out of character", was mich angestunken hat... daher trotz riesengroßer Freude über ein Wiedersehen der ganzen Figuren und einiger herrlich-amüsanten Sprüche, vor allem von Scorpius, doch nur 3 von 5 Sternen. Als Film kann ich's mir gut vorstellen und ich sehe die Slasher und Yaoi-Freaks bereits in den Startlöchern bei so vielen Anspielungen und innigen Umarmungen... ^.^
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Re: Buchecke
Auch wenn es schon kein Geheimtipp mehr ist, aber "Die Bücherdiebin" von Zusak hat mich so richtig gefesselt dieses Jahr. Die Sprache ist schnörkelos und doch poetisch (der Erzähler ist hier ein ganz besonderer). Die Kriegsereignissse des zweiten Weltkrieges werden hier aus der Sicht eines jungen Mädchens erzählt, deren größtes Glück das Lesen eines Buches ist. Auch deshalb ist dieser Roman eine Hommage an das Lesen selbst. Meiner Meinung nach ein absolutes Muss für alle, die gerne schmökern und sich gerne von einem Buch fesseln lassen.
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Re: Buchecke
"Die Bücherdiebin" hatte ich auch angelesen. Während der Einstieg mit dem "außergewhnlichen Erzähler" noch fesselnd und speziell war, hat es für meinen Geschmack dann sehr nachgelassen und ich habe nach dem ersten Viertel abgebrochen. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir das Thema 2. WK förmlich zum Hals heraushängt und ich der "Rundum"-Thematik absolut nichts mehr abgewinnen kann - die modernen Romane dazu fallen auch mehr und mehr ins Fantasy-Genre, siehe "Der Junge im gestreiften Pyjama". Aus einer historischen Begebenheit wird mehr und mehr Mythos und wir können praktisch dabei zusehen (sollen uns aber weiterhin für die bösen not allowed-Deutschen schämen, obwohl wir schon in der dritten oder gar vierten Generation "danach" stecken - es beißt sich). Es liegt also nicht am Stil der "Bücherdiebin", der ist wirklich okay. Aber die Story geht nicht an mich. ^.^
Romantechnisch mache ich gerade eine Pause, auch wenn noch zwei Bände von "Skulduggery Pleasant" ausstehen. Momentan schmökere ich in "Die Alchemisten" aus der Time Life-Buchreihe "Geheimnisse des Unbekannten" und nebenher in (älteren) Miroque- und Karfunkel-Ausgaben. Für dicke Schmöker fehlt mir außerhalb der Ferien leider Zeit wie Muße. :(
Was noch auf meiner "Zu lesen"-Liste steht, bzw. hier herumliegt, ist die HdR-Trilogie (ich tu mir so schwer... :(), "Das Labyrinth der Wörter" (der Film war wirklich wunderbar) und diverse Märchenbücher (so ein knapper Meter an gestapelten Büchern, lol).
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Re: Buchecke
Das mit der 2.WK-Thematik verstehe ich, Shin. Ich gehe auch immer sehr kritisch mit Büchern, Filmen etc um, die das thematisieren, weswegen ich mich auch an die Bücherdiebin langsam herangewagt habe. Ich muss aber sagen, dass es mich trotz allem sehr gefesselt hat, weil die Thematik nicht "im Vordergrund" steht. Natürlich sind die Umstände Thema, aber da die Protagonistin 8-11 Jahre alt wird, hat sie eine ganz eigene Sicht auf die Dinge und die Geschehnisse um sie herum und ich fand, dass eben genau das den Reiz des Buches ausgemacht hat. Denn der 2.Wk rückt auch oft in den Hintergrund, da für die Bücherdiebin sich alles ums Lesen und neue erreichbare Bücher dreht. Vielleicht gibst du dem Buch mal irgendwann noch eine Chance und liest über das 1. Viertel hinaus. Wenn du es dann immer noch nicht magst, gestehe ich dir das voll und ganz zu, ist auch nicht jedermanns Sache das Buch ;)
Zur Zeit hab ich mal wieder Gavalda angefangen "Alles Glück kommt nie". Eine etwas leichtere Kost für zwischendurch, aber nicht anspruchslos. Momentan komme ich allerdings noch nicht so gut rein, weil die Erzählerperspektive ständig ohne Vorwarnung springt und man nicht immer unbedingt versteht, wer gerade erzählt. Mal schauen, wann es mich endlich packt.
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Re: Buchecke
Eventuell ist "Die Bücherdiebin" auch ein Buch, für das man in der richtigen Stimmung sein muss. Das halte ich auch für möglich. :) So wie man nicht immer Kartoffeln essen mag, mag man vielleicht auch nicht zu jedem Zeitpunkt ein bestimmtes Buch. Oder man ändert sich selbst. Früher habe ich beispielsweise sämtliche Karl May-Romane "gefressen" (als Teenager). Heute gehen die Bücher gar nicht mehr an mich und machen mich stellenweise auch richtig sauer, wenn "Charlie" mal wieder den Dr. Allwissend und Superhelden in einem spielt. ^.^
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Re: Buchecke
Da gebe ich dir absolut Recht, Shin! Und gerade bei diesem Buch muss man echt in der richtigen Stimmung sein.
Und klar, der Geschmack ändert sich natürlich auch. Früher hab ich ganz viel Literatur über Teenager mit größeren und kleineren "Pubertätsproblemen" gelesen. Heute kann ich damit nicht mehr so viel anfangen :D
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Re: Buchecke
Das ist ja schon sehr gut nachzuvollziehen. *lach* Aus dieser ganz speziellen Welt wächst man ja raus - aus der Kindheit (zum Glück) weniger. :D
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Re: Buchecke
Ich finde dieses Phänomen übrigens sehr interessant. Ich lese zum Beispiel sehr gerne Bücher, die autobiografisch oder fiktiv Kindheitserinnerungen erzählen. Habe zum Beispiel erst vor kurzem "Spielen" von Karl Ove Knausgard gelesen. Obwohl kaum etwas passiert, zieht einem das Buch magisch an. Nur der Protagonist (angeblich der Autor selbst) geht einem auf Dauer mit seiner Art etwas auf die Nerven. Aber sowas lese ich gerne, wohingegen das Teenageralter weniger spannend scheint...
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